Gentechnik

Entstehung der Gentechnik

GentechnikDen ersten gelungenen gentechnischen Versuch machten die Biochemiker Herbert Boyer und Stanley Cohen, indem sie 1973 Erbanlagen(DNA)eines Frosches in ein Bakterium einschleusten. Damit entstand eine neue DNA, die sie in die Wirtszelle eines anderen Bakteriums einbrachten. Diese Wirtszelle produzierte nun das Protein der eingebrachten Gene und der erste gentechnische Versuch gelang. Bereits im Jahr 1976 gründeten Boyer und Swanson die biotechnologische Firma „Genentech Inc.“ mit der sie 1978 menschliches Insulin herstellten und ab 1982 brachten sie das Humaninsulin auf den Markt. Gentechnik ist also die Veränderung und Neuzusammensetzung von DNA, die in lebende Organismen eingesetzt werden kann.

Die ersten Versuche

Ein Freilandversuch 1986 mit einer gentechnisch veränderten Pflanze und 1988 mit einer transgenen Maus waren die ersten Versuche und 1989 gelang in den USA die Übertragung fremder Gene in menschliche Zellen und die Korrektur kranker Zellen in gesunde Zellen am Patienten. 1994 kam in den USA die gentechnisch veränderte Tomate (Antimatsch-Tomate)auf den Markt und Nutzpflanzen, die veränderten Gene(Mais+Soja) aufwiesen, wurden großflächig angebaut. Weitere weltbekannte Versuche waren 1996 das erste geklonte Säugetier (Dolly) und das erste menschliche Opfer, das an einer Gentherapie teilnahm und daran starb.

Gesetze und Regelungen der Gene

1990 war das Jahr der Gentechnik in Deutschland. Es wurde das Gesetz zur Gentechnik erlassen, das Freisetzungsrichtlinien, Sicherheitsmaßnahmen und Genehmigungsverfahren regelt. Der Europäische Gipfel in Nizza im Jahr 20000 verkündete das Verbot, Menschen zu Klonen, wodurch die identische Herstellung eines Menschen verboten wurde. In Frankreich gab es 2008 öffentliche Proteste gegen die Freilandversuche von gentechnisch veränderten Pflanzen und in Deutschland gibt es seit 2013 keine Freilandversuche mehr. Deshalb wurde der kommerzielle Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen eingestellt.

Was versteht man unter Gen-Food?

Genmanipulierte Produkte werden in den USA bereits seit längerer Zeit angeboten. Vor allem Soja-Öl (90%) und Maisstärke (85%) wird aus genmanipulierten Pflanzen hergestellt. Es gibt in den USA noch keine Kennzeichnungspflicht und genmanipulierte Pflanzen sind überall verfügbar. Von den USA eingeführte Produkte müssen vom Importeur gekennzeichnet werden, sobald sie in Europa ankommen. Aber wird dies auch immer getan und wird es kontrolliert? Da durch den Verarbeitungsprozeß die DNA der Ausgangspflanzen zerstört wird, können die genmanipulierten Stoffe nicht mehr so leicht nachgewiesen werden – trotzdem gilt für Europa eine Kennzeichnungspflicht. Außer in den von der USA eingeführten Lebensmitteln, gibt es in den Supermärkten in Deutschland keine Lebensmittel, die mit Gen-Pflanzen hergestellt wurden. Die Lebensmittelbranche hat erkannt, daß die deutschen Verbraucher keine Gen-Lebensmittel wollen und alle Hersteller haben versichert, daß diese nicht verwendet werden.

Deutschland ist gentechnikfrei! So hieß es bisher, aber die Bundesregierung hat eine Änderung des Gentechnikgesetzes beschlossen und seither weiß niemand mehr, was dabei herauskommt. Gibt es Schlupflöcher? Wahrscheinlich ja, denn der Entwurf sieht nicht vor, die Saatguthersteller aufzufordern, auf genmanipuliertes Saatgut zu verzichten und das Gesetz ist sehr umstritten.